Brachbach liegt eingebettet zwischen den waldreichen Höhenzügen Windhahn und Giebelwald im Nordosten des Landes Rheinland-Pfalz. Die Gemeinde gehört zur Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg) im Landkreis Altenkirchen und ist geographisch dem Siegerland zuzurechnen. Der Ort hat etwa 2.500 Einwohner und gliedert sich in den großen Kernort Brachbach und den kleinen Ortsteil Büdenholz und liegt auf 267 m ü.NHN.
Das Gemeindegebiet ist umgeben von den Nachbarorten (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden) Mudersbach, Siegen-Eiserfeld, Neunkirchen, Herdorf, Kirchen und Niederfischbach.
Direkt südlich erhebt sich die Kuppe des 517 m hohen Berges Windhahn, der den höchsten Berg des gleichnamigen Höhenzuges bildet.
Das Tal der Sieg und damit auch das Gebiet der heutigen Gemeinde Brachbach wird schon vor sehr langer Zeit von keltischen Stämmen besiedelt gewesen sein. Historische Funde in der näheren Umgebung lassen zumindest darauf schließen.
Die erste urkundliche Erwähnung von Brachbach erfolgte erst in einer Rechnung, betreffend "Brachtpach" für die Jahre 1471 und 1472, die ein Freusburger Rentmeister erstellte. Zu diesem Zeitpunkt gehörte das Dorf zur Herrschaft Freusburg, später zu Kurtrier.
Eine Mühle in Brachbach ist für 1611 nachgewiesen. In der Gemeinde finden sich zudem zahlreiche Spuren früher Eisenerzverarbeitung. Die Grube "Apfelbaum" - die größte ihrer Art in Brachbach - wird 1720 erstmals erwähnt, die Grube "Ecke" 1722.
Nachdem sich Frankreich bis zum Rhein ausgedehnt hatte, erhielt der Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg 1803 aufgrund der Beschlüsse des Reichsdeputationshauptschlusses als Ausgleich für seine verlorenen linksrheinischen Besitzungen die rechtsrheinischen Reste von Kurtrier als Entschädigung. Nassau-Weilburg ging 1806 im Herzogtum Nassau auf. Nach dem Sieg über Napoleon und der nachfolgenden Neuordnung auf dem Wiener Kongress 1815 fiel Brachbach an das Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung gehörte der Ort zum 1816 neu geschaffenen Kreis Altenkirchen im Regierungsbezirk Koblenz, und damit ab 1822 zur preußischen Rheinprovinz.
Die mittlerweile verbundenen Gruben Apfelbaum und Ecke wurden 1926 stillgelegt. Der Rückgang des Bergbaus betraf auch den Abbau von Schiefer, wie beispielsweise das heutigen Besucherbergwerk Josefsglück, in dessen Stollen von 1903 bis 1925, und dann nochmals von 1945 bis 1948, das Baumaterial abgebaut wurde. Heutzutage ist der Bergbau in Brachbach komplett eingestellt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Brachbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Am 7. Juni 1969 wurde aus der aufgelösten Gemeinde Katzenbach der Ortsteil Unterbüdenholz nach Brachbach eingegliedert.
Heute ist Brachbach eine Gemeinde, die insbesondere Familien ein schönes Umfeld bietet. Eine moderne Kindertagesstätte mit 100 Plätzen ist derzeit im Bau und wird 2026 / 2027 fertiggestellt werden. Die Grundschule mit offenem Ganztagsangebot befindet sich zentral im Ort. Zwei moderne Spielplätze und ein breit gefächertes Vereinsangebot runden das Ganze ab.
Zwischen Ahlig und Viehweide ist das Baugebiet "Buckensteiner Feld" mit ca. 18 Bauplätzen in der Schlussphase der Planung, weitere Bauplätze entstehen in sehr naher Zukunft auf dem Gelände der ehemaligen Marienschule (4) sowie in der "Ehrenwiese" (3-4). Im Rahmen eines Investorenprojektes entstehen darüber hinaus ca. 15 barrierefreie Wohneinheiten in der "Mühlenhardt" und weitere 25 ebenfalls barrierefreie Wohneinheiten auf dem Areal Zechenwaldplatz.
Verkehrstechnisch ist Brachbach gut erschlossen. Über die im Ort befindliche Bundesstraße B62 erreicht man in wenigen Minuten die Autobahnen A4 und A45, die benachbarte Großstadt Siegen sowie die Städte Betzdorf und Kirchen. Die Siegstrecke der Deutschen Bahn (Aachen-Gießen) verläuft durch Brachbach, am Bahnhof hält der RE 9 sowie die RB 93 und RB 90 regelmäßig. Im Ort selbst verkehrt regelmäßig die Buslinie 296 und 297 der Westerwaldbahn.
Internationale Berühmtheit erlangte Brachbach mehrfach durch seine guten Sportlerinnen und Sportler. Bereits in den 1970er Jahren holte Boxer Peter Hussing eine olympische Bronzemedaille an die Sieg. Bis heute steht Hussing als erfolgreichster deutscher Amateurboxer im Guiness-Buch der Rekorde. Die große Mehrzweckhalle an der Konrad-Adenauer-Straße trägt zu seinen Ehren den Namen Peter-Hussing-Halle.
Sogar olympisches Silber ist in Brachbach zu Hause: 2018 wurde Jaqueline "Jacka" Lölling Vize-Olympiasiegerin im Skeleton. Zuvor holte sie in dieser Sportart bereits zahlreiche nationale und internationale Meistertitel und Weltcup-Siege. Bei einem großen Empfang nach dem Vize-Olympiasieg 2018 wurde Lölling zur Ehrenbürgerin der Gemeinde Brachbach ernannt. Jacka gehört auch aktuell noch zum Wettkampfkader der deutschen Skeletonis - jetzt allerdings mit dem Nachnamen Pfeifer.
Weitere international meisterliche Sportler sind die amtierende Weltmeisterin im Judo-Schwergewicht Anke Pfeifer sowie der Weltmeister im Steinstoßen Willi-Gerd Buhr.
Auch im Fußball kennt man Brachbach. Am 21.03.1937 bestritt mit Werner Klaas der erste (und bis dato einzige) Brachbacher ein A-Länderspiel für Deutschland gegen Luxemburg. Mit Marcel Schuhen schaffte es aber ein weiterer Brachbacher im deutschen Fußball bis ganz nach oben: für den SV Darmstadt 98 stand Schuhen eine Saison lang in der Bundesliga zwischen den Pfosten. Auch aktuell hütet er dort das Tor - nun jedoch in der 2.Liga.
Im Motorsport hält Luca Stolz Brachbachs Fahne oben. In verschiedenen Rennserien fährt Stolz seit 2011 mit, nachdem er bereits von 2007 an im Kartsport aktiv war. Aktuell startet Luca Stolz in der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM) und ist dort regelmäßig sehr erfolgreich.
Eine so große Anzahl von Top-Sportlern von internationalem Format ist für einen Ort der Größe Brachbachs sichwerlich absolut außergewöhnlich. Experten munkeln, es müsse wohl am guten Trinkwasser liegen.